* 2. November 1915
† 6. Juni 2001
von Monica Tempian
Essay
Lilburn komponierte Orchester- und Kammermusikwerke, Klavierstücke sowie Bühnen- und Filmmusik. Die meisten seiner Werke wurden in Neuseeland im Druck veröffentlicht; außerhalb Neuseelands ist seine Musik trotz des Einsatzes einiger Enthusiasten (wie Roderick Biss vom Verlag Faber Music in London) kaum bekannt geworden. Als Lilburn in den 1930er- und 1940er-Jahren zu komponieren begann, prägte ein hohes Maß an Nationalgefühl die künstlerische Produktion seiner Generation, die sich von der Folie einer an England orientierten Kolonialkultur abzuheben suchte. Wichtige Impulse erhielt Lilburn als Schüler von John Bradshawe am Canterbury College in Christchurch (1935–37) und von Ralph Vaughan Williams am Royal College of Music in London (1937–40). Mit 25 Jahren war Lilburn fest entschlossen, in Neuseeland seinen Weg als Komponist zu machen, eine Absicht, die durch die Randständigkeit des kleinen Inselstaats und das Fehlen einer musikalischen Tradition jenseits des englischen Kirchenlieds des 19. Jahrhunderts beträchtlich erschwert wurde. (Die Kultur der Maori wurde damals in Hinblick auf die Komposition westlich orientierter »Concert Music« kaum diskutiert.) Bis zu seiner Berufung als Kompositionslehrer ans Victoria College in Wellington 1947 verdiente sich Lilburn seinen Lebensunterhalt durch das Komponieren von Bühnenmusik für Amateurtheater, von Filmmusik für die National Film Unit ...